Martina Morger – Tongues, 2021

Martina Morger (*1989 Vaduz, lebt und arbeitet in Balzers und Hannover) hat für den Kunstverein St.Gallen die Edition Tongues, 2021 realisiert. «Tongues» beschreibt im Englischen den beweglichen Muskel, die Zunge, oder die Sprache.

Die Künstlerin formt aus geschmolzenem Isomalt und durch Beimischung von synthetischen Pigmenten Objekte, die an geschmeidige Fäustlinge erinnern. Der Schmelzprozess des Süssungsmittels Isomalt ist langwierig, die Verarbeitungszeit bis zur finalen Form hingegen sehr kurz. Während die zähe Masse mit den Händen geknetet wird, beginnt die Erstarrung. Mit blossen Händen geformt, besteht die Gefahr, dass die Masse die Haut verbrennt, und ab einem bestimmten Zeitpunkt wird sie zudem messerscharf. Die Viskosität bis zum Erstarren wird zum Verhängnis, wenn nicht schnell genug gearbeitet wird.

Martina Morger hat die 17 Unikate bewusst eigenhändig geformt und so den Arbeitsprozess performativ gestaltet. Das Ergebnis steht für etwas sehr Begehrenswertes, das in Schaufenstern entdeckt wird – wie im Video Lèche Vitrines, 2020.

Martina Morger
Tongues, 2021
Isomalt, synthetische Pigmente
17 Unikate + 3 AP, mit signiertem Zertifikat

CHF 750
CHF 600 für Mitglieder des Kunstvereins

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